Aktualisiert: 13. April 2024; 10:22 Uhr
Die Digitalisierung bestimmt zunehmend unseren Alltag. Googelt man den Begriff asana, so gibt es auf den ersten Rängen diverse Links zu einem Programm namens asana, das im Rahmen des Projektmanagements die ortsunabhängige Zusammenarbeit von Teams ermöglicht. Davon lassen wir uns nicht beirren, wir wollen Dir im folgenden Blog-Beitrag einen Überblick zu den wichtigsten Aspekten und zu den Wurzeln von asana, den Körperhaltungen im Yoga, geben … über das, was asana wirklich ist … abseits von digitalen Anwendungen.
Ursprünge der asanas – es begann im Sitzen
Die Körperübungen oder Haltungen der Yogapraxis, im Sanskrit asana, werden im modernen Yoga häufig gleichgesetzt mit Yoga an sich. Sirsasana, der Kopfstand, wird teils als elementarer Bestandteil einer jeden Yogapraxis angesehen. Das Wort asana bedeutet so viel wie „Haltung“, die Wortwurzel as kann mit „sitzen“ oder „bleiben“ übersetzt werden. Die ältesten Darstellungen einer sitzenden asana-Praxis sind vermutlich mehrere tausend Jahre Jahre alt. Ob es sich bei dem aus der Indus-Kultur (2.800 – 1.800 v. Chr.) stammenden „Pashupati Seal“ möglicherweise um die erste Darstellung eines asanas handelt, ist aus heutiger westlicher Sicht umstritten. Auf dem Siegel ist eine Person mit Geweih, die Siva darstellen soll, angeblich in mulabhandhasana zu sehen. Aktuell gibt es laut Indologen keine Beweise dafür, dass asanas in vorchristlicher Zeit mehr als eine Sitzhaltung zur meditativen Versenkung waren.[i]
asana als Bestandteil des achtgliedrigen Yogaweges
Nach Patanjalis Yogasutra dient die asana-Praxis kombiniert mit pranayama dazu, auf den Meditationssitz vorzubereiten. Patanjali macht dementsprechend wenige Angaben zum Üben von asanas, es wird jedoch eine zentrale Aussage über die gewünschte Qualität eines asanas gegeben: sthira-sukham asanam. Dieses sutra bedeutet „Die ideale Haltung ist stabil und leicht zugleich.“ Daneben taucht asana als drittes Glied im achtgliedrigen Pfad des Übungsweges auf.
Individuelle Übungspraxis – es geht auch ohne Kopfstand
Über die Jahrtausende hinweg bis heute wurden zahlreiche asanas entwickelt – von einer statischen Sitzhaltung hin zu dynamisch ausgeführten Bewegungen. Patanjalis Aussage über die Qualität der Yogahaltungen gilt universell für jedes einzelne asana. Krishnamacharya soll gesagt haben, es gebe so viele asanas wie es Menschen gibt. In jedem Fall steht uns heute als Yogaübende eine große Auswahl zu Verfügung, die gerade in der ganzheitlichen Yogatradition nach Krishnamacharya / Desikachar / Sriram, durch eine große Zahl von Variationen individuell angepasst werden kann – die Form folgt der Funktion.
Erfahre die Wirkung der asanas
Noch lange ließe sich über asanas schreiben, bereits eine Übersicht gängiger asanas würde den Rahmen dieses Blog-Beitrages sprengen. Doch im Yoga geht es stets um Erfahrungen. Eigene Erfahrungen in der Yogapraxis auf der Matte, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, bietet Dir yogasaram im Gruppenunterricht, im Einzelunterricht und für alle, die auch theoretisch noch mehr über asanas erfahren möchten, im Rahmen der Yogalehrausbildung. Erfahre was sthira-sukham asanam für dich bedeutet.
Melanie Klingler, Gelnhausen, 21.03.2022.
[i] Quellen:
- T.K.V. Desikachar: Yoga – Tradition und Erfahrung. Petersberg: Verlag Via Nova 2. Auflage 1997, S. 4.
- Deutschlandfunk: Podcast „Katze-Kuh-Übung kommt nicht aus Indien: Yoga-Mythen im Faktencheck“, 21.03.2024; abgerufen am 04.04.2024.
https://www.deutschlandfunk.de/katze-kuh-uebung-kommt-nicht-aus-indien-yoga-mythen-im-faktencheck-dlf-a04fe9c5-100.html - Corinna May Lhoir: Die Geburt des Yoga. Universität Hamburg, 09.11.2022.
https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/64020 - Jayasuriya (2021): Discuss evidence of the Yoga practices in the Pre-Vedic Indus-Saraswati Valley. Research Gate.
https://www.researchgate.net/publication/348757689_Discuss_evidence_of_the_Yoga_practices_in_the_Pre-Vedic_Indus-Saraswati_Valley