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Ayurveda – was ist das? Eine Annäherung …

Ayurveda, heute auch oft als traditionelle indische Medizin bezeichnet (TIM), ist in Indien auch heute noch im ganzen Land als Medizinsystem neben der modernen Medizin verbreitet. Auch im Rest der Welt, vor allem in Europa und anderen Ländern des westlichen Kulturkreises, wird Ayurveda immer bekannter und beliebter.

Was heißt Ayurveda?

Der Begriff Ayurveda setzt sich zusammen aus den beiden Worten Ayus und Veda. Ayus bedeutet Leben. Der Ayurvedagelehrte Caraka hat in seiner Caraka Samhita Leben als eine Verbindung von Körper, Geist, Sinnesorganen und Seele definiert (Sutra 1.42). Veda bedeutet Wissen, womit ein tiefes Erfahrungswissen und Weisheit über alle Bereiche des Lebens gemeint sind. Es ist nicht nur ein Wissen im modernen wissenschaftlichen Sinn, sondern in  seiner Ganzheitlichkeit ein Philosophiesystem, bei dem es nicht nur um die Gesundheit des Körpers, sondern auch um unsere emotionale und seelische Natur und Befindlichkeit geht. Dieses Wissen vom Leben ist die älteste bekannte und ohne Unterbrechung fortgeführte naturheilkundliche Tradition, die von vielen Weisen, Philosophen und Wissenschaftlern geformt wurde.

Das genaue Alter und der Ursprung des Ayurveda lässt sich darum auch nicht festlegen. Da der Ayurveda sich mit allen Bereichen des Lebens beschäftigt und sehr unorthodox und anpassungsfähig ist, erreicht er Menschen aus fast allen Lebensbereichen. Das haben auch andere Kulturen erkannt, die im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende mit der indischen Heilkunde in Berührung kamen. Und so findet man Ansätze davon auch in anderen Medizinsystemen, wie zum Beispiel in China, Tibet und Persien.

Ayurveda: viel mehr als Typenlehre und Ernährungsplan

Nach dem Weltbild des Ayurveda ist der Mensch als Mikrokosmos ein Abbild des Universums und bildet mit diesem, der Natur, der Gesellschaft, mit allem was ihn umgibt, eine Einheit. Alles beeinflusst sich gegenseitig. Die Voraussetzung für unser Wohlergehen ist also, dass es auch der Natur, der Gesellschaft, eben allem wohlergeht. Dabei gibt es sehr viele Faktoren, die uns und unsere Umgebung beeinflussen, die zum Teil sehr genau in den alten Schriften beschrieben werden, um Krankheiten und Störungen gut behandeln zu können. Wobei es nicht nur darum geht, Krankheit zu heilen, sondern auch präventiv zu arbeiten, mit guter und richtiger Lebensführung gesund zu bleiben und ein langes und glückliches Leben zu führen –  eine ganze Lebensphilosophie.

Ein bekanntes Zitat aus der Caraka Samhita (Sutra 1.41) beschreibt sehr gut das Ziel des Ayurveda: „Gutes und schlechtes Leben, glückliches und unglückliches Leben, das was dem Leben (allen Geschöpfen) zu- oder abträglich ist, das Maß des Lebens und all seiner Komponenten und das Leben selbst. Wo alles das erklärt wird, das nennt man Ayurveda.“ Auch hier drückt sich aus, dass der Ayurveda unabhängig von Kultur und Religion allgemeingültig ist.

Grundsätze von Ayurveda

Der wichtigste Grundsatz ist, dass der Mensch sich nach den Gesetzen der Natur richten und danach leben sollte. Dabei hat der Ayurveda ein recht einfaches System entwickelt, um die Anatomie und Funktionsweise von Körper und Geist zu erklären. Trotzdem ist ein tiefes Wissen notwendig, um dieses Medizinsystem in all seiner Tiefe zu verstehen. Laut Ayurveda besteht alles, was ist, ob beseelt oder unbeseelt, aus den fünf Elementen, den Pancha Mahabhuta: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum, von denen jedes ganz bestimmte Eigenschaften hat. Jedes Geschöpf ist eine einzigartige Mischung daraus. Daraus ergibt sich, dass jede Behandlung oder Empfehlung individuell sein muss. Wenn diese Elemente in uns oder der Umgebung aus dem Gleichgewicht geraten, entsteht eine Dysbalance im Organismus. Dauert diese länger an, entstehen ernsthafte Störungen und Krankheit.

Verantwortung für das eigene Wohlergehen

Um die Dysbalancen auszugleichen, werden Substanzen mit entgegengesetzten Eigenschaften gegeben. Dabei gibt es keine Substanz, die nicht als Heilmittel einsetzbar ist.  Mit ein bisschen Geschick und Aufmerksamkeit lässt sich nach diesem Prinzip leicht die Gesundheit erhalten, wenn man aufmerksam ist für die Signale des Körpers und des Geistes. Für die Behandlung ernsthafter Störungen ist wie oben schon angedeutet, das tiefe Wissen eines Ayurvedamediziners notwendig. Es geht darum, dass der Mensch Verantwortung übernimmt für sein Wohlergehen. Sich um soziale, emotionale und spirituelle Balance bemüht, ein ethisch und moralisch stimmiges und erfülltes Leben führt.

Dagmar Dührsen, Norddeich, 05.09.2022.

Dagmar, die auch Dozentin für Ayurveda in unserer Yogalehrausbildung ist, wird in weiteren Beiträgen einzelne Themen aus dem Ayurveda näher vorstellen. Weitere Informationen zu Dagmar und ihrer Naturheilpraxis für Ayurvedamedizin und Yogatherapie finden sich auf ihrer Webseite.

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